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Fuck Facts: Muschis’n’Music

Frauen haben schon immer Musik gemacht! Kassia, zum Beispiel, verfasste im 9. Jahrhundert an die 50 Hymnen, in Frauenklöstern des Mittelalters gab es Sangmeisterinnen, Barbara Strozzi war im 17. Jahrhundert eine bekannte Sopranistin, die Komponistin Emilie Zumsteeg leiht ihren Namen sogar einer Brücke in Stuttgart. Wir haben euch ein paar Fakten zu Frauen in der Musik(-industrie) zusammengestellt!

© Studio Honeymoon

Dennoch – 2018 spielten 31% Musikerinnen in Orchestern weltweit.[1] Das Kölner Gürzenich Orchester und die Oper Köln liegen mit 37,7 und 33,5% knapp darüber, bei den angekündigten Solist*innen der Philharmonie der letzten sechs Monate lag der Frauenanteil bei 27,7%.[2] Die Zahlen der Dirigentinnen sind noch geringer.[3]            
Und wie sieht es in der Musikindustrie aus? 2018 machte der Frauenanteil 39,8% in Tonträger- und Musikverlagen aus.[4] Von den über 1.000 Unternehmen im Verband Unabhängiger Musikunternehmer*innen e.V. wurden 2015 7,4% von Frauen geführt, zgl. 5,5 % gemischter Teams.[5] Die Musikverbände wurden 2014 zu 18% von Frauen geleitet.[6]    
Wie sieht die Zukunft aus? Im Studienjahr 2018/2019 waren 48,9% der Studierenden weiblich.[7] Am höchsten liegt der Frauenanteil bei den Studiengängen Rhythmik (93,5%) und Lehramt Musik (61,3%), am geringsten bei Tonmeistern (11,9%) und Jazz- und Populärmusik (30%). Dies ist auch die einzige Statistik, die erwähnt, dass, falls es die Option ‚divers‘ gab, diese auf Männer und Frauen gleichmäßig aufgeteilt wurden. BiWoC werden nie berücksichtigt.
„Die Zukunft der Orchester ist weiblich“ titelt die Deutsche Orchestervereinigung,[8] denn der Frauenanteil wächst stetig und die Alterspyramide bestätigt dies. Schlagwerk und Blechblasinstrumente werden weiterhin von Männern gespielt, Flöte, Harfe und Violine sind Frauendomäne.


[1] Vgl. European Broadcasting Union, Media Intelligence Service (Hg.), Women in Music, Bericht Oktober 2019: Quartz at Work, Donne Women in Music Project.
[2] Vgl. Websites der Institutionen, Programm(-hefte) und Pressemappe.
[3] In der Philharmonie liegt der Anteil bei 3%, im Gürzenich kommen zwei Gastdirigentinnen auf drei Gastdirigenten. 
[4] Vgl. Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft 2019, hg. v. ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim u. Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, 2019, S. 32.
[5] Vgl. Website Verband Unabhängiger Musikunternehmerinnen e. V. 2015, Music Industry Women.
[6] Vgl. Music Women Germany (Hg.), Facts & Figures, Nr. 1, 2018. 
[7] Vgl. Deutscher Musikrat/Deutsches Musikinformationszentrum, Studierende in Studiengänge für Musikberufe, MIZ 3, 2020.
[8] Vgl. Deutsche Orchestervereinigung, Dossier: Frauen in Berufsorchestern, Februar 2020.

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